Jules François Ferry (* 5. April 1832 in Saint-Dié-des-Vosges; † 17. März 1893 in Paris) war ein französischer Politiker der Dritten Republik. Er war 1880–81 und 1883–85 Ministerpräsident sowie mehrmals Minister (u. a. für Bildung und Künste sowie für Auswärtiges). Er gehörte zur Fraktion der „Gemäßigten Republikaner“.[1] In der Hochphase des Imperialismus war Ferry ein Hauptverfechter der französischen Kolonialexpansion, die er mit einer angeblichen Zivilisierungsmission („Mission civilisatrice“) gegenüber den „minderwertigen Rassen“ rechtfertigte.[2][3] Durch das nach ihm benannte Gesetz Lois Jules Ferry ist er heute vor allem als Bildungspolitiker bekannt.